Die Partikelgrößenanalyse misst und visualisiert die Partikelgrößenverteilung, bei der jeder Partikel eine spezifische Form bzw. ein spezifisches Volumen hat, mit definierten Größen und Formen, die für einen bestimmten Prozess als optimal angesehen werden. In der Qualitätskontrolle und Forschung ist die Partikelgrößenanalyse daher ein Standardverfahren zur qualitativen Prüfung eines Produkts.
Die am weitesten verbreiteten Methoden zur Partikelgrößenbestimmung sind die Dynamische Bildanalyse (DIA), Statische Bildanalyse (SIA), Statische Laserlichtstreuung (SLS, auch Laserbeugung genannt), Dynamische Lichtstreuung (DLS) und Siebanalyse.
Gemäß den Anforderungen der Industrie hat sich die Partikelgrößenanalyse in kurzer Zeit aus mechanischen Techniken wie Zerkleinern und Sieben entwickelt, um den Analyseprozess zu beschleunigen und gleichzeitig höchste Genauigkeit zu garantieren.
Microtrac entwickelt und fertigt qualitativ hochwertige und bezahlbare Geräte für jede der fünf meistgenutzten Techniken: Dynamische und Statische Bildanalyse, Laserbeugung, DLS und Siebanalyse (über unsere Schwesterfirma RETSCH GmbH).
Für Partikelgrößen im Bereich von 0,8 µm bis 135 mm bietet die Dynamische Bildanalyse (DIA) eine überzeugende Alternative zur Korngrößenanalyse durch Siebung oder Laserbeugung.
Moderne Lösungen für Partikelgrößenanalyse mittels DIA (gemäß ISO 13322-2), wie Microtrac's CAMSIZER Serie, analysieren mehr als 300 Bilder pro Sekunde in Echtzeit. Diese Geräte erfassen und charakterisieren Millionen einzelner Partikel in nur wenigen Minuten.
Die CAMSIZER Serie ist mit einem extrem schnellen, hochauflösenden Zwei-Kamera System ausgestattet, bei dem jede Kamera über ultrahelle LED Stroboskoplichtquellen verfügt und dank kurzer Belichtungszeiten hunderte Bilder pro Sekunde aufnimmt (geräteabhängig). Eine der beiden Digitalkameras ist für die Analyse kleiner Partikel mit hoher Auflösung optimiert (ZOOM Kamera), während die andere große Partikel mit breitem Sichtfeld detektiert (BASIC Kamera). Eine bedienerfreundliche, leistungsstarke Software analysiert Größe und Form jedes Partikels und errechnet daraus die jeweilige Verteilungskurve.
Die Stärke der DIA liegt vor allem in der Fähigkeit Breite, kreisäquivalenten Durchmesser und Länge jedes Partikels zu messen und eine Größenverteilung auf Basis des jeweiligen Parameters zu liefern. Die Partikelform wird zudem auf Basis unterschiedlicher Formdefinitionen charakterisiert, wie Aspektverhältnis, Zirkularität, Symmetrie, Konvexität oder Rundheit.
Lösungen von Microtrac zur Partikelgrößenanalyse basierend auf der DIA wurden vor über zwanzig Jahren durch Retsch Technology auf den Markt gebracht, die jetzt unter dem Namen Microtrac bekannt sind. Seither wurde die Technologie stetig optimiert und die Software kontinuierlich weiterentwickelt, so dass die aktuellen Geräte für die Nass- und Trockenmessung von Suspensionen und Pulvern, sowie die Trockenmessung von Granulaten und Schüttgütern eingesetzt werden. Zudem gehört eine Online Lösung zum Angebot, welche sich in bestehende Probenzufuhrsysteme integrieren lässt.
Microtrac ermöglicht jetzt die Trocken- und Nassmessung mittels Statischer Bildanalyse mit dem CAMSIZER M1, der die Partikelgröße und Partikelform in einem Messbereich von 0,5 µm bis 1500 µm bestimmt. Die statische Probe begünstigt eine hervorragende Bildqualität mit großem Detailreichtum dank der hochauflösenden Kamera.
Die Statische Laserlichtstreuung (SLS) is allgemein unter der Bezeichnung Laserbeugung (LD) bekannt, oder auch als Laserdiffraktometrie, Fraunhofer-Beugung oder Mie Streuung.
Bei der Interaktion des Laserlichts mit den Partikeln führen die Beugung, Brechung, Reflektion und Absorption zu Lichtstreuungsmustern, die für eine Partikelgröße charakteristisch sind. Es handelt sich daher um eine indirekte Methode, welche Partikelgrößenverteilungen auf der Basis von überlagerten Streulichtmustern berechnet, die durch ein Partikelkollektiv verursacht werden. Die optischen Charakteristika des Materials (Brechungsindex) sollten bei kleinen Partikeln bekannt sein, um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten.
Dank der einfachen Handhabung und Vielseitigkeit dieser Technik ist der Einsatz der Laserbeugung für die Partikelmessung im Rahmen der Qualitätskontrolle in Forschung und Industrie weit verbreitet. Tatsächlich ist sie in vielen Bereichen zum Standard für die Partikelgrößenanalyse geworden.
Ein Laserstrahl trifft auf eine gut dispergierte Probe und das daraus resultierende Streulichtmuster dient zur Berechnung der Größenverteilung. Zugrunde liegt die Annahme, dass alle Partikel rund sind, so dass eine Formanalyse nicht möglich ist.
Moderne Analysesoftware und hochpräzise Detektion der Lichtsignale machen die Laserbeugung in verarbeitenden Industrien wie Chemie, Lebensmittel, Düngemittel und Pharmazie zu einer breit genutzten Technologie zur Partikelgrößenanalyse. Sie erhöht deutlich die Durchsatzgeschwindigkeit in der Qualitätskontrolle, wobei die begrenzte Auflösung kein größeres Problem darstellt.
Die Dynamische Lichtstreuung (DLS) bestimmt die Brown'sche Bewegung von Submikron-Partikeln in einer Suspension. Die Diffusionsrate hängt direkt mit der Partikelgröße zusammen und lässt sich mit der Stokes-Einstein Gleichung bestimmen, welche auch die Temperatur und Viskosität der Trägerflüssigkeit berücksichtigt.
Die Bewegung der Partikel bewirkt Intensitätsschwankungen im gestreuten Licht. Die Analyse des Signals mittels Fourier Transformation ermöglicht eine zuverlässige Messung der Partikelgröße.
Dieses Verfahren ist besonders für die Partikelgrößenanalyse von Nanopartikeln geeignet. Microtrac verwendet eine einzigartige Sondentechnologie für die Analyse mittels DLS, welche sich durch große Flexibilität und exzellente Signalstärke auszeichnet.
Die Siebanalyse ist vielleicht die einfachste Methode zur Partikelgrößenanalyse. Die Siebung ist geeignet für Partikelgrößen von mehreren Mikrometern bis zu Millimetern, wobei das Siebgut sowohl organisch als auch anorganisch sein kann.
Analysensiebe wie die von RETSCH gefertigten (einem Schwesterunternehmen innerhalb der Verder Scientific Gruppe) ermöglichen eine einfache, kostengünstige mechanische Verteilung von Granulaten in Größenklassen für nachfolgende Analysen. Dabei nimmt die Maschenweite jedes Siebs im Siebturm von oben nach unten ab. Sie kommen auf Siebmaschinen mit unterschiedlichen Siebbewegungen zum Einsatz: Vibration mit Wurfbewegung, kreisende, horizontale Bewegung (manchmal mit zusätzlichen Klopfimpulsen) oder Dispersion durch einen Luftstrom.
Für viele Anwender ist die Nutzung von Analysesieben der erste Schritt in die Welt der Partikelgrößenanalyse und Partikelcharakterisierung. Sie ist sehr kosteneffizient, besonders wenn nur gelegentlich Größenanalysen anfallen oder wenn das Budget begrenzt ist und zeitlicher Aufwand keine große Rolle spielt.
Letztendlich hängt die Entscheidung, welche Methode der Partikelgrößenanalyse für Sie am besten geeignet ist von Prüfvolumen, verfügbarem Budget und Personal sowie den spezifischen internationalen Normen oder Kundenanforderungen ab, die es zu erfüllen gilt.
Gerne unterstützen wir Sie mit einer kostenlosen Beratung, um die optimale Lösung für Ihre spezifischen Anforderungen zu finden.